Der DFB hat ein Interview mit unserem Parade-Deutschen Martin Harnik durchgeführt… besonders interessant ist eine Antwort von Martin Harnik.
Frage: Herr Harnik, in etwas mehr als einem Monat startet die Europameisterschaft in Ihrem Heimatland Österreich. Wie schwer lastet die Bürde des Ausrichters auf dem jungen Team?
Martin Harnik: Die Gastgeberrolle erhöht für uns als Team den Druck, gleichzeitig sollten uns die eigenen Fans im Rücken auch beflügeln. Wir haben doch bei der Weltmeisterschaft in Deutschland gesehen, was es ausmacht, wenn man vor eigenem Publikum antritt. Wir sind fest entschlossen, diesen Vorteil zu nutzen und das Feld von hinten aufzurollen, auch wenn wir zum ersten Mal überhaupt an einer Europameisterschaft teilnehmen.
Frage: Keiner hatte 2004 mit den Griechen gerechnet, und doch feierte am Ende Otto Rehhagels Team den EM-Gewinn. Herr Harnik, gibt es im Sommer 2008 das „Wunder von Wien“?
Harnik: Österreich zählt nicht zum Kreis der Favoriten, doch sollte kein Gegner den Fehler machen und uns unterschätzen. Bei einem Freundschaftsspiel im Wiener Ernst-Happel-Stadion im März gegen die Niederlande hatten wir nach 45 Minuten eine sensationelle 3:0-Führung herausgeschossen, das sagt doch einiges. Leider konnten wir dem Druck der Niederländer dann nicht mehr standhalten.
Ähm… Martin… nach 45 Minuten stands doch nur 3:1 für Österreich. Meintest Du wirklich dieses Spiel?!? Solange wäre es ja doch noch nicht aus.
Frage: Und wie sehen Sie die eigene Rolle bei Ihrer ersten Europameisterschaft?
Harnik: Ich bin ein junger Spieler in einer österreichischen Nationalmannschaft, die sehr erfolgshungrig und stark besetzt ist. Ich will mich durchsetzen und meinen Teil zu einer gelungenen EURO für Österreich beitragen. Unser Trainer Josef Hickersberger, der im April seinen 60. Geburtstag feierte, ist ein sehr erfahrener Trainer, der viel mit den Spielern spricht und uns intensiv auf jeden Gegner einstellt. Andreas Herzog, der 103 Länderspiele für Österreich absolviert hat und früher der Mittelfeldregisseur von Werder Bremen war, genießt als Assistenztrainer großes Ansehen im Team und kann uns sicher den ein oder anderen Ratschlag geben. Hickersberger und Herzog – beide sind Vertrauenspersonen für uns. Das deutsche Team zählt sowieso zu den Titelanwärtern bei der EM. Sie sind ein klassisches Turnierteam, dass auch individuell gut besetzt ist. Ich freue mich jedenfalls auf die Begegnung mit den Deutschen.