Die Kleine Zeitung (Michael Tschuda) veröffentlichte folgenden Kommentar zum Abschneiden Österreichs gegen Holland. Sehr lesenswert!
Das rot-weiß-rote „Wunderteam“ bestritt vor der Fußball-WM 1954 in der Schweiz ein letztes Trainingsmatch gegen eine Vorarlberg-Auswahl. Beim Stand von 14 : 0 drehte sich Ernst Happel plötzlich um und haute die Wuchtel aus 20 Metern in den Kasten des eigenen Tormanns.
Gegenüber Reportern verteidigte sich der Libero, ihm sei ein Drehschuss abgerissen. Die Legende aber besagt, der zärtliche Grantler Happel habe seinen Freund Walter Zeman, den Rapid-Goalie mit den legendären Raubtier-Paraden, nach der Düpierung lauthals geschmäht: „Was willst du sein? Der Panther von Glasgow? Des Orschloch von Hütteldorf bist!„.
Nie waren wirkliche oder symbolische Eigentore amüsanter in den vielen sportlichen Wüstenetappen zwischen 1934 (Sindelar!), 1954 (Ocwirk!), 1978 (Krankl!) und jetzt.
Das Spiel gegen die Niederlande trug einmal mehr die Marke Eigentor. Was mich aber fast noch mehr erschreckte als das Endergebnis, war der tiefenpsychologische Durchblick von Sebastian. Nach dem 3 : 1 prophezeite er Nägel kauend neben mir vor dem Fernseher: „Wenn Unsere jetzt noch ein Tor kriegen, is alles aus!“.